2020: Demokratie! Werte | Wandel | Wegweiser
Im Rahmen des Weltkindertages 2020 fanden in Saarlouis unter Federführung der Kinderbeauftragten der Kreisstadt Saarlouis, Corinna Bast, Aktionen von verschiedenen Anbietern zum Motto "Kinderrechte schaffen Zukunft!" statt. Ramesch - Forum für Interkulturelle Begegnung e.V. beteiligte sich in Kooperation mit der Kinderbeauftragten am Programm mit dem Workshop "Künstler-Kreativprojekt zu den Kinderrechten", der am 01.10. (von 17-19 Uhr) und 02.10.2020 (von 15-18 Uhr) im Kinder-, Jugend- und Familienhaus der Stadt Saarlouis unter Einhaltung der geltenden besonderen Hygieneregeln in Zeiten der Corona-Pandemie durchgeführt wurde.
Ziel des Workshops war es, sich für Kinder und ihre Ideen, Wünsche und Interessen im Sinne der Kinderrechte stark zu machen sowie für ein kinderfreundlicheres Land einzusetzen.
An der Veranstaltung nahmen 18 Kinder teil, davon 12 Mädchen und 6 Jungen (angemeldet waren 20 Kinder) im Alter von 7 bis 12 Jahren. Initiiert und konzipiert wurde der Workshop von Vorstandsmitglied Agatha Lallemand in Zusammenarbeit mit Alexander Kimoto, Geschäftsführer von Ramesch. Die Ausführung oblag dem aus Syrien stammenden Künstler Nouri Jaafar.
Die Basis der künstlerischen Arbeit der Kinder bildete jeweils der Handabdruck eines am Projekt beteiligten Kindes, aus dem symbolisch ihre Wünsche an die Zukunft herauswuchsen wie Äste und Zweige an einem Baum. Manche Wünsche waren vielen Werken gemeinsam, wie das Recht auf ein gutes Zusammenleben in Familie, Schule und Gesellschaft, das Recht auf Spielen in der Natur oder auf für Kinder gut gestaltete Spielplätze.
Sehr unterschiedlich fielen dagegen die Berufswünsche der Kinder aus, die ebenfalls symbolisch dargestellt wurden. Der Hintergrund dieser Werke wurde immer sehr individuell gestaltet, sowohl in Form, Farbe als auch Motiv (z.B. Wiesen, Blumen und Bäume, Tiere, Wald, Firmament etc.). Jedes Kind konnte seine Vorstellung und Fantasie hier frei umsetzen. Dazu diente vor allem die farbliche Gestaltung. So ließ der Künstler trotz Basisvorgaben und unterstützendem Eingreifen jedem Kind den Freiraum für seinen eigenen Ausdruck, was das Recht auf den ganz eigenen, persönlich-künstlerischen Ausdruck des Kindes widerspiegelte.
Gemalt wurde auf große Leinwände. Den Kindern bereitete das Malen ihrer Zukunftswünsche große Freude. Sie waren mit Feuereifer bei der Sache und sichtlich glücklich in ihrem Tun, so dass alle Kinder vor lauter Begeisterung gleich zwei Bilder anfertigten. So konnte das Ziel einer Stärkung der Kinderrechte kindgerecht und auf individuelle und fantasievolle Weise voll erreicht werden.
Die Kindergemälde wurden von einer Fotografin fotografiert und sollen 2021 in einem Buch als Beitrag zu den Kinderrechten veröffentlicht werden.
ABSAGE:

Der israelische Journalist und Buchautor Igal Avidan liest auf Einladung der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS) am 17. November im Saarbrücker Filmhaus aus seinem Buch "Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete" (Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2017). Als Kooperationspartner der Veranstaltung lädt Ramesch alle Interessierten herzlich zur Lesung ein.
Zum Buch von Igal Avidan, der wahren Geschichte des "arabischen Schindler" (Klappentext):
Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als »Nichtarier« diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Veranstaltungshinweis:
Die Veranstaltung musste leider aufgrund der neuen rechtlichen Bestimmungen zu Kulturveranstaltungen im November kurzfristig abgesagt werden, soll aber nach Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt noch stattfinden.
Partner: CJAS
Nariman Hammouti-Reinke, Autorin, Soldatin und Muslima, liest am Montag, den 05. Oktober, ab 18:00 Uhr auf Einladung von Ramesch und der Stiftung Demokratie Saarland in der Politischen Akademie der Stiftung aus ihrem Buch: "Ich diene Deutschland. Ein Plädoyer für die Bundeswehr – und warum sie sich ändern muss".

Was läuft schief in der Bundeswehr? Eine Soldatin mit Migrationshintergrund spricht Klartext. Neonazis und sadistische Offiziere: So sieht das Bild aus, das viele von der Bundeswehr malen. Natürlich gibt und gab es Skandale, die scharf zu verurteilen sind – aber Nariman Hammouti-Reinke weiß: Das ist nicht das ganze Bild, sondern nur ein Bruchteil dessen, was die Bundeswehr ausmacht.
Wie wäre es, wenn man sich einmal ohne ideologische Scheuklappen mit dem auseinandersetzt, was die Bundeswehr tut? Woran es liegt, dass Soldaten eine solche Verachtung entgegenschlägt? Und wo liegt die gesellschaftliche Verantwortung jedes Einzelnen? Nariman Hammouti-Reinke, Soldatin und Muslima, hat darauf Antworten – denn für sie ist es «die höchste Form der Integration, dass ich in der Bundeswehr diene und bereit bin, für Deutschland zu sterben».
Die Autorin wurde 1979 als Kind marokkanischer Eltern bei Hannover geboren. Sie ist seit 2005 bei der Bundeswehr, war zweimal im Afghanistan-Einsatz und ist heute Leutnant zur See. Als Vorsitzende des Vereins Deutscher.Soldat.e.V. in der Kommission für Migration und Teilhabe des Niedersächsischen Landtags engagiert sie sich sehr aktiv für eine moderne Integrationspolitik in Deutschland.
Wann: 05. Oktober 2020, 18:00 Uhr
Wo: Politische Akademie der SDS, Europaallee 18, 66113 Saarbrücken
Partner: Stiftung Demokratie Saarland
Um vorherige Anmeldung wird gebeten!